Finsternis – GEDOK Galerie Berlin

Location:
GEDOK Galerie
Berlin

Eröffnung:
05. November 2015, 17.00 Uhr

Ausstellung:
05. November 2015- 23. Januar 2016

Einführung:
Sarah Frost, Kuratorin
Sylvia Hinz spiet „distant fields“

Künstler:
Katharina Albers // Christine Bachmann // Silke Bachmann // Evelyn Bauer // Jeanette Chavez // Birgit Clausnitzer // Rosa Dames // Inge Denker // Susan Donath // Tamara Ebert // Burghild Eichheim // Ellen Fellmann // Katja Hochstein // Susanne Isakovic // Erika Matsunami // Kirstin Rabe // Nadine Rennert // Jutta Rosenkranz // Lea Rochus // Angelika Schneider-v. Maydell // Elisabeth Stumpf // Kathrin Sohn // Nham-hee Völkel-Song // Gisela Weimann // Sabine Wild // Ila Wingen

Finsternis in der GEDOK Galerie Berlin

Finsternis gilt hinlänglich als das absolute Dunkel. Kein Licht, kein Schatten, kein Sehen. Reine Projektionsfläche. Wie zeigt sich das Finstere in künstlerischen Werken oder tritt es vielmehr in einem Nicht-Zeigen auf?

Mit der Schwärzung eines Fassadenfensters entzieht Gisela Weimanns in situ-Arbeit dem Passanten die Ausstellung und fordert ihn gleichsam dazu heraus, dahinter zu treten, um zu erfahren, mittels welch diverser Strategien und Begrifflichkeiten sich insgesamt 26 Künstlerinnen dem Thema mit ihren Installationen, Fotografien, Videos, Malereien, Zeichnungen und Texten nähern.

Im vorderen Teil der Galerie stehen sich die Arbeiten von Katharina Albers, Christine Bachmann, Susan Donath, Ellen Fellmann, Erika Matsunami, Nadine Rennert, Lea Rochus, Elisabeth Stumpf und Ila Wingen gegenüber. Sie verhandeln Blindheit, Abwesenheit, Entkörperung, Innerlichkeit, Tod und Blendung als Aspekte von Finsternis.

Eine ganz andere Art der Blendung erfahren die Besucher_innen in einem weiteren Raum in Gestalt einer Petersburger Hängung, die auf die Organisationsform der GEDOK Bezug nimmt: vielen Künstlerinnen wird an diesem Ort die Möglichkeit des Erscheinens zuteil, einem der wichtigsten Ziele dieser Vereinigung. Während die Fülle der Positionen im Gesamten ein flirrendes Ausblenden erzeugen kann, entfalten sich die einzelnen Werke wiederum in einer langsamen Betrachtung. Hat Finsternis also auch eine zeitliche Kategorie?

In den Installationen und Videos erweist sich der finstere Raum des Nicht- Darstellbaren oder Nicht-Dargestellten als einer unserer eigenen Projektionen, die sich erst entwickeln, wenn wir Finsternis als eine durchgestrichene erfahren und ihr in Form der Kunst begegnen.